Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, wo der demografische Wandel in Unternehmen sensibel wahrgenommen wird: Die Anzahl von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die in den nächsten Jahren in Pension/Rente gehen, nimmt zu.
Das mag erstaunen, weil diese Veränderungsprozesse prinzipiell nicht neuartig und überraschend sind. Ein ausschlaggebendes Kriterium der Beschreibung dieses demografischen Wandels ist das Alter und das Altern der Beschäftigten. Vielfach fanden die späten Berufsphasen und die vulnerable Lebensphase des Übergangs in die Pension/Rente sowohl in der betrieblichen Führungspraxis zu wenig als auch bei den Beschäftigten nur einseitige Beachtung.
Fokussierte Gestaltung von BÜGM
Wir stellen fest, dass es derzeit immer noch an fokussierter Gestaltung von Übergängen für und während späterer Berufsphasen mangelt. Zweifellos finden sich Betriebe, die zeitpunktgenau beim Berufsausstieg in die Pension/Rente den scheidenden Mitarbeiter mit würdigem Ritual verabschieden. Die späte Berufsphase, die ca. ein Drittel unseres Arbeitslebens betrifft, ist jedoch nicht nur durch das bevorstehende Ausscheiden des Beschäftigten gekennzeichnet, sondern v.a. durch das Nützen oder Nicht-Nützen-Können von Entwicklungs- und Lebenschancen im Privat- und Berufsleben. Übergänge und daran gekoppelte Herausforderungen tragen zum Produktiv- und Arbeitsfähig-bleiben bei. Interesse an gelingender Übergangsgestaltung haben sowohl Beschäftigte als auch Unternehmen.
Wir werfen ein Licht auf die Chancen und liefern praktische Herangehensweisen für eine Personalführungs- und Personalmanagementstrategie mit dem Fachtitel „Betriebliches Übergangsmanagement“ (BÜGM). Es fokussiert die proaktive, vorsorgliche, gesundheits- und arbeitsbewältigungsförderliche Gestaltung der späten Berufsphasen und des Übergangs von der Erwerbs- in die nachberufliche Phase, um die Risiken eines kritischen Lebensereignisses zu reduzieren bzw. dafür Bewältigungsressourcen auf- und auszubauen. Das bringt aktuellen Nutzen und Zukunftsperspektiven für beide Seiten.
Die Ziele von BÜGM sind …
- die persönliche Bewältigung der späten Berufsphasen bzw. des Übergangsprozesses von Beschäftigten zu begleiten und
- die vielfältigen betrieblichen Herausforderungen des kommenden Personalwechsels in Zusammenhang mit dem demografischen Wandel proaktiv zu meistern.
- Damit wird BÜGM settingübergreifend: Es bietet Chancen für betriebliche und nachberufliche Gesundheitsförderung. Gesundheit und Selbstständigkeit in der nachberuflichen Lebensphase werden durch Gesundheit und Arbeitsfähigkeit im Erwerbsleben mitbestimmt.
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Das Buch soll im Sinne einer Navigationshilfe unterstützen und ermutigen, Wege zur Gestaltung von Übergängen weiterzugehen, auszubauen oder auch neu anzulegen. BÜGM kann eine praktikable Querschnittsaufgabe in der Organisation werden. Wir liefern Wege und Werkzeuge auf fünf Handlungsebenen:
- Altersgerechte Führungs- und Unternehmenskultur
- Altersgerechte Arbeitsgestaltung
- Alternsgerechte Laufbahngestaltung
- Wertschöpfender und wertschätzender Wissenstransfer
- Begleitete arbeitsbiografische Reflexion