Situational Awareness: Strategiearbeit erfordert ein fundiertes Situationsbewusstsein für Nachhaltigkeit

Das Thema Nachhaltigkeit ist heute nahezu allgegenwärtig. Dennoch bewegen sich viele Märkte nur langsam in diese Richtung. Für Unternehmen ist die Fähigkeit zur Antizipation zukünftiger Entwicklungen essenziell, um auch morgen noch erfolgreich zu sein. Nachhaltigkeit ist so eine Entwicklung. Und diese ist gekommen, um zu bleiben. Es ist eine unumgängliche Anforderung unserer Zeit, die losgelöst von persönlichen und teils polarisierenden Weltanschauungen als strategische Herausforderung zu sehen ist. 

Strategische Vorausschau: Die „Große Beschleunigung“ verstehen

Seit den 1950er Jahren haben menschliche Aktivtäten zu einer exponentiell steigenden Belastung der lebenserhaltenden Systeme unserer Erde geführt. Denn die Schaffung von wirtschaftlichem Wohlstand und Wachstum hatte unerwünschte ökologische und soziale Nebenwirkungen. Dieser Trend wird als „große Beschleunigung“ bezeichnet und durch Konzepte wie den jährlichen Global Risk Report des Weltwirtschaftsforums oder die Planetaren Belastungsgrenzen veranschaulicht. Dies führt zu neuen Anforderungen an das Wirtschaften, das zukünftig stärker im Einklang mit Umwelt und Menschen erfolgen soll. Mit strategischer Vorausschau schaffen sich Unternehmen ein fundiertes Bild über wichtige Entwicklungen und Zukunftsszenarien in ihrem Umfeld.

Strategierelevanz von Nachhaltigkeit für das Unternehmen erkennen

In der Vergangenheit waren ökologische und soziale Auswirkungen des Geschäfts entlang der Wertschöpfungskette weitgehend „intransparent“ und für Unternehmen praktisch „kostenlos“. Doch in Zukunft werden sie „teuer“ und für alle Interessengruppen „sichtbar“. Märkte werden sich verändern oder neu entstehen. Denn nachhaltiges Wirtschaften wird schon bald zu den Markterfordernissen gehören und durch eine noch nie dagewesene Transparenz zu einer Marktbereinigung führen. Mit Hilfe einer fundierten Analyse von sozio-ökologischen Belastungen und Stakeholder-Ansprüchen können Unternehmen ihre strategische Ausgangssituation sowie das Ausmaß und die Geschwindigkeit der Veränderung im Wettbewerbsumfeld besser verstehen. Damit lassen sich frühzeitig Chancen ergreifen und Risiken minimieren.

Nachhaltige Strategien und Geschäftsmodelle effektiv gestalten und umsetzen

Mit mehr Nachhaltigkeit, Innovation und Resilienz kann ein Unternehmen eine „Strategie-Prämie“ realisieren. Doch einzigartige und schwer zu imitierende Strategien sind selten. Die Realität ist oft ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit ähnlichen Geschäftsmodellen. Hier kann die Fähigkeit zur eigenen Transformation eine Quelle für Wettbewerbsvorteile sein. Mit einem guten Masterplan und Umsetzungskompetenz erzielen Unternehmen eine „Transformations-Prämie“. Sie überwinden strukturelle und kulturelle Trägheit und transformieren schneller, effizienter und besser als ihre Mitbewerber.

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Das Buch „Toolbox Strategie und Nachhaltigkeit“ schärft das Situationsbewusstsein und liefert strategische Denkansätze und Managementmethoden für die Verknüpfung von wirtschaftlicher, ökologischer und sozialer Wertschöpfung. Es präsentiert eine Auswahl an bewährten, weiterentwickelten und neuen Strategietools, die in einem logischen Gesamtzusammenhang stehen. Eine Fallstudie von VAUDE, dem Gewinner des Deutschen Nachhaltigkeitspreises 2024 und 2015, beschreibt ein reales Unternehmensbeispiel für die Transformation in Richtung Nachhaltigkeit.

Toolbox Strategie und Nachhaltigkeit von Thomas Wunder

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