Wie können Werte erfasst werden?

Voraussetzung für die gezielte Werteentwicklung ist eine professionelle Werteerfassung, auf deren Basis die Menschen, Teams oder Organisationen ihre Werteziele selbst definieren können.

Nur was wir messen können, können wir auch steuern.
(John Kotter)

Wertemodell

Für das gezielte Wertemanagement ist es notwendig, ein überschaubares Wertemodell zu entwickeln, mit dem die Antriebe und Ordner des kompetenten Handelns identifiziert werden können. Auf Basis der Werteforschung haben wir ein praktikables Wertemodell entwickelt.

Wertemodelle beschreiben die Ordner selbstorganisierten Handelns erfassbar und für jeden verständlich.

Vier Basiswerte

Aus der Werteforschung haben wir vier Basiswerte, die Wertearten, abgeleitet, die wie folgt beschrieben werden:

  • Genusswerte bringen Mitarbeitende dazu, Handlungen zu bevorzugen, die ihnen – physischen oder geistigen – Genuss verschaffen.
  • Nutzenwerte lassen Mitarbeitende Handlungen bevorzugen, die ihnen Nutzen im weitesten Sinne versprechen.
  • Ethisch-moralische Werte legen Mitarbeitenden Handlungen nahe, die das Wohl vieler oder aller Menschen ohne Ansehen der Person zum Handlungsanliegen machen.
  • Sozial-weltanschauliche Werte bewegen Einzelne, Teams oder Organisationen zu einem sozial akzeptierten, rechtskonformen Handeln.

16 Einzelwerte

Jeder Basiswert wird in vier Werte untergliedert, so dass ein praktikables Wertemodell entsteht.

Wertemodell zur Werteerfassung
Wertemodell nach Erpenbeck, Sauter und Sauter (vgl. Erpenbeck, Sauter 2020)

Das Wertemodell wird für jeden einzelnen Wert mit jeweils vier beispielhaften Werteausprägungen, die in einem gemeinsamen Prozess mit erfahrenen Fach- und Führungskräften organisationsspezifisch formuliert werden, operationalisiert. Die angepassten Werteausprägungen bilden die Grundlage für die Fragen zur Erfassung der Werte mit der Software.

In vielen Organisationen gibt es bereits ausformulierte Werte oder Leitbilder. Unsere Erfassungs-Software ermöglicht es, die Zahl der Werte, die einzelnen Werte-Begriffe, die Werte-Definitionen sowie die Werte-Beispiele flexibel anzupassen, so dass vorhandene Wertemodelle problemlos integriert und zu einem professionellen Erfassungssystem weiterentwickelt werden können.

Werterfassung

Die Werte von Individuen, von Teams und von gesamten Organisationen bilden sich jeweils aus eigenen Prozessen heraus. Deshalb erfassen wir in einem Rankingverfahren die Werte auf drei Ebenen, im Regelfall top-down, von der Organisation über die Teams zu den Individuen.

Für die Auswahl von Bewerbenden empfehlen wir ein Rankingsystem, das aufgrund der Methode der Satzergänzung für alltägliche und besonders herausfordernde Situationen sozial erwünschte Antworten weitgehend ausschließt.

Dabei heißt Messung nicht unbedingt eine Zahlenbestimmung bis zur Kommastelle. Schon die Feststellung mehr oder weniger, intensiver oder weniger intensiv wirkender institutioneller Wertefestlegungen oder individueller Werteinstellungen ist eine große praktische Unterstützung.

Mehr erfahren?

Wie können in Unternehmen real vorhandene oder nicht vorhandene Werte entwickelt werden? Das Buch „Wertetraining“ zeigt, welche Trainingsformen dafür besonders geeignet sind, welche Wertebegriffe man auswählen sollte, wie man sie definiert und praktisch umsetzt.

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