Die jüngere Generation hat besondere Erwartungen an Firmen. Heutige Studierende und SchülerInnen sind oftmals Sustainable Natives. Wie die Digitalisierung bei den Digital Natives bildet für diese Personen Nachhaltigkeit seit ihrer frühen Jugend ein zentrales Thema. Während vielen Unternehmen die Bedeutung von Digital Natives bewusst ist, sind sie für die Rolle der Sustainable Natives kaum sensibilisiert. Dabei fällt in persönlichen Gesprächen mit diesen Personen schnell auf, welche Veränderungen sich für Firmen durch diese neue Generation ergeben.
Sustainable Natives erwarten einen positiven Beitrag
Nicht nur in persönlichen Gesprächen, sondern auch in groß angelegten Studien zeigt sich dieser Wandel. Laut einer weltweiten GlobeScan Studie von über 27.000 Personen aus dem Jahr 2020 haben 91 Prozent der jüngeren Generation einen mäßigen oder starken Wunsch, ihren Lebensstil zu ändern, um umweltfreundlicher zu werden. Diese Bereitschaft, eigene Vorgehensweisen anzupassen, geht in der Regel einher mit einer Erwartungshaltung an das persönliche und berufliche Umfeld. Daher sollten sich Firmen bereits jetzt auf diese kommende Generation der Berufstätigen vorbereiten.
Ganz wichtig dabei ist das Verständnis, dass viele Sustainable Natives von Unternehmen mehr erwarten als die bisher üblichen Maßnahmen zur Steigerung der Nachhaltigkeit. Konkret wünscht sich die jüngere Generation von ihren künftigen Arbeitgebern positive Nachhaltigkeit. Es wird ein Net-Positive-Impact erwartet, d.h. Unternehmen sollen idealerweise einen positiven Beitrag zur Lösung aktueller Herausforderungen für Umwelt und Gesellschaft leisten. Eine Verringerung der negativen Effekte der Geschäftsaktivitäten, d.h. No-Net-Loss, reicht der jüngeren Generation meist gerade nicht mehr aus. Wer selbst bereit ist, einen positiven Beitrag zu leisten, startet mit einer solchen Erwartungshaltung oft auch ins Berufsleben.
Effizienzsteigerung ist für Unternehmen nicht genug
Für Fach- und Führungskräfte in Firmen ergeben sich dadurch sowohl Herausforderungen als auch Chancen. Bisher haben sich die Sustainability Initiativen vieler Unternehmen stark auf die Optimierung bestehender Abläufe zur Steigerung der Ressourceneffizienz konzentriert. Mit diesen Initiativen kann ein wichtiger Beitrag zum Beispiel zur Verringerung von Emissionen und damit No-Net-Loss erreicht werden. Erst allmählich setzen Unternehmen zusätzlich auf die Entwicklung innovativer Lösungen, mit denen sie auch einen positiven Beitrag, also einen Net-Positive-Impact, leisten können.
Zum Beispiel ermöglicht die ‚Renescience‘ Technologie des dänischen Energieunternehmens Orsted einen höheren Recyclinggrad von Abfällen und bietet zusätzlich Möglichkeiten zur Umwandlung der verbleibenden Abfälle in umweltfreundliche Energie. Dadurch entsteht nicht nur weniger Abfall, sondern es müssen auch weniger neue Ressourcen außerhalb des eigenen Unternehmens genutzt werden. Dieses Beispiel verdeutlicht die Chancen für Innovationen, mit denen positive Nachhaltigkeit zu einem echten Wettbewerbsvorteil für Firmen werden kann. Die Sensibilisierung für die Erwartungen der Sustainable Natives hilft Unternehmen somit nicht nur, künftig als Arbeitgeber attraktiv zu bleiben. Vielmehr zeigen diese Einstellungen der jüngeren Generation, welche Möglichkeiten sich im Bereich der positiven Nachhaltigkeit bieten.
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