Ein Team, ein Ziel, eine Marschrichtung und so weiter, doch Pathos ersetzt nicht die grundlagenstiftende Arbeit an dem Team, in dem alle für eine/einen und eine/einer für alle steht. Die Losung für eine erfolgreiche Kooperation lautet eher: Kooperation als Subordination. Die Kommunikation war schon erwähnt worden, die Transparenz in der Zielgebung, die Offenheit im Umgang und die wertschätzende Rückmeldung durch die Teamführung sind weitere wichtige Säulen, auf denen Kooperation errichtet werden kann. Nochmals, Zusammenhalt oder Team darf nicht verbrämt werden und zu Worthülsen verkommen.
Teamgeist schaffen
Die Führungskraft gilt in seiner Kommunikation als Vorbild und zugleich als Navigator. Das Emotionale und die klaren Vorgaben gehen einerseits ineinander über, andererseits müssen vor allem in Diskussionen und bei Konflikten das Tatsächliche, die Fakten nach vorn gebracht werden. Wenn alle wissen, wo sie dran sind, wenn interner Wettbewerb nicht bis an die Grenzen getrieben wird und wenn sich alle wahrgenommen fühlen, entsteht am wahrscheinlichsten der oft beschworene Teamgeist. So entsteht am Ende ein modernes Teaming, in dem zwar den Mitarbeitern eine besondere Beachtung geschenkt wird, in dem aber die Dynamik zum Ankerpunkt für die Teamentwicklung wird. Es sind Agilität und agiles Team, die miteinander verschmelzen, was allerdings einen ganz eigenen Ansatz braucht (siehe Abbildung).
Sicherheit geben
Doch im Hintergrund wirkt in einem Team noch etwas anderes, nämlich die Sicherheit der Einzelnen. Das kann und muss eine Teamleitung ggf. fördern. Sichere Mitarbeiter übernehmen Verantwortung und scheuen sich nicht mit anderen zusammenzuarbeiten, sind bereit Wissen zu teilen und andere an ihrer Sicherheit teilhaben zu lassen. Zusammenhalt lebt nicht allein vom Team-Event, der kann dazu beitragen, auf der emotionalen Seite Chemie herzustellen, aber formt noch lange nicht den Prozess des Wissenstransfers. Events sind keine Garantie für eine offenen Kommunikation sowie unmittelbare Konfliktbewältigung. An dieser Stelle greift die Professionalität der Teamführung, Konflikte unmittelbar anzusprechen und darauf zu achten, dass Behauptungen ausgegrenzt werden und Tatsachen auf den Tisch kommen. Ungeklärte Konflikte werden immer eine Belastung für die Stimmung im Team sein.
Kooperation fördern
Kooperation und Solidarität haben aber nicht allein eine Bedeutung für das Betriebsklima oder einen betriebswirtschaftlichen Nutzen, es sind insbesondere die Synergien, die Neues entstehen lassen, wodurch Zukunft im Unternehmen entsteht bzw. gestaltet wird. Kooperation ist daher kein netter Teamschmuck, kooperatives Teaming gestaltet Unternehmenszukunft. Da dies oft nicht so wahrgenommen wird, muss es umso mehr in der Vordergrund gerückt werden. Führungskräfte sind dabei keine Bestimmer mehr, sie sind Performer, die begeistern und mitreißen.
Kurz: Eine Führungskraft ist nicht Taktgeber, sie ist Richtungsgeber, sie gibt Impulse und erhält Impulse, denn New Work ist auch Geben und Nehmen.
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Das Handbuch „Praxisleitfaden Führungskompetenz“ erläutert die Grundlagen der Führung und stellt einen Baukasten mit Impulsen zur Kompetenzentwicklung bereit. Führungskräfte können sich so mit Hilfe einzelner Bausteine ihren eigenen spezifischen Entwicklungsplan zusammenstellen.