Konfliktkosten senken durch psychologische Sicherheit

Kennen Sie ihre Konfliktkosten?

Konflikte im Unternehmen können sehr gesund sein, weil Ungesagtes sonst als Giftdeponie im Untergrund schwelt. Zur gleichen Zeit können sie das Betriebsklima so nachhaltig zerstören, dass sie hohe Konfliktkosten verursachen, weil 10 bis 15 Prozent der kostbaren Arbeitszeit von Mitarbeiter:innen in deren Bewältigung investiert wird.

Doch wie können diese Konfliktkosten nachhaltig gesenkt werden?

Die Antwort darauf heißt „Psychologische Sicherheit“, ein Begriff, den Amy Edmondson, Professorin für Leadership an der Harvard Business School, geprägt hat. Er bedeutet unter anderem, dass Mitarbeiter:innen angstfrei eigene Ideen einbringen können, Zweifel anmelden und Fehler zugeben dürfen. Eine groß angelegte Studie des Google Konzerns bestätigt den Wert dieser Haltung, denn nicht das Fachwissen steht an erster Stelle, wenn Teams besonders produktiv sind, sondern die Fähigkeit wertschätzend miteinander umzugehen.

Konflikte, die unnötig das Betriebsklima vergiften, öffnen die Türen für Mobbing, innere Kündigungen, Mitarbeiter:innen-Fluktuation und mangelnde Leistungen. Sie machen nicht nur krank und kosten viel Geld, sie schaden auch dem Ruf des Unternehmens, wenn sie durch schlechte Kundenbetreuung und fehlerhafte Produkte nach außen gelangen.

Wie können „giftige“ Konflikte verhindert werden?

Das Wertedreieck ist ein wichtiges Barometer, ob die „Psychologische Sicherheit“ im Unternehmen noch gewährleistet ist.

Mit dem Wertedreieck die psychologische Sicherheit im Team ergründen und Konfliktkosten verhindern.
Abbildung Wertedreieck

Besonders in Zeiten von Veränderungen ist es ein zuverlässiger Ratgeber, der uns hilft, Lücken im Sicherheitsnetz rechtzeitig zu entdecken.

Fragen, die Sie sich mit Hilfe des Wertedreiecks stellen können

Vision

  • Was soll erreicht werden, was ist die Aufgabe, wo wollen wir hin?
  • Ist sichergestellt, dass alle eine ähnliche Idee davon haben, was „Vision“ in diesem Kontext bedeutet?
  • Passt die Vision des Unternehmens zur persönlichen Vision der Mitarbeiter:innen?
  • Können alle Beteiligten diese Vision teilen?

Vertrauen

  • Gibt es ausreichend Vertrauen im Team, so dass eine gute Zusammenarbeit
    gewährleistet werden kann?
  • Haben alle Beteiligten genug Vertrauen, dass dieses Ziel, diese Aufgabe in der vorgegebenen Zeit und mit den zur Verfügung stehenden Mitteln auch erreicht werden kann?
  • Können Mitarbeiter:innen, falls Probleme auftauchen, darauf vertrauen, dass sie gehört werden?

Struktur

  • Gibt es gute Strukturen, die diese Aufgabe, dieses Projekt in einen Rahmen setzen, der sicher genug ist, dass gut gearbeitet werden kann?
  • Sind zum Beispiel Hierarchien und Schnittstellen klar?
  • Gibt es sinnvolle Kommunikationsstrukturen, die Konflikte vermeiden helfen etc.?

Es lohnt sich, bei großen und bei kleinen Projekten und bei Veränderungsprozessen aller Art das Wertedreieck zu Rate zu ziehen. Denn überall dort, wo die drei Qualitäten Vertrauen, Struktur und Vision nicht ausreichend berücksichtigt werden, ist die „Psychologische Sicherheit“ im Unternehmen in Gefahr, entstehen Reibungsverluste, die sich in den Konfliktkosten widerspiegeln.

Mehr erfahren?

Im nächsten Blog geht es darum, wie unsere Überzeugungssysteme und Glaubenssätze Konfliktkosten senken oder erhöhen.

Das Buch „Werte in Führung“ bietet wertvolle Erkenntnisse und praxisnahe Ansätze, um die Unternehmenskultur zu verbessern, die Zusammenarbeit zu optimieren und eine wertschätzende Führung zu entwickeln.

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