Generative KI, ein Bereich der Künstlichen Intelligenz, zielt darauf ab, neue Daten oder Inhalte zu erzeugen. Mit Tools wie ChatGPT, die auf großen, vortrainierten Sprachmodellen basieren, stehen uns nun Technologien zur Verfügung, die Texte, Bilder oder Musik in einer Qualität erstellen können, die menschlichen Schöpfungen ähnelt.
Generative KI als hybride kognitive Systeme
Generative KI als kognitive hybride Systeme repräsentiert eine fortschrittliche Form der Technologie, bei der menschliches Denken und künstliche Intelligenz synergetisch zusammenarbeiten. Dadurch entstehen neue, innovative Lösungen für komplexe Probleme, die allein durch menschliche oder maschinelle Fähigkeiten nicht erreichbar wären. Diese Systeme führen zu einer tiefgreifenden Transformation innerhalb von Organisationen, die weit über die technologische Dimension hinausgeht. Sie erfordert nicht nur eine Anpassung der IT-Infrastruktur, sondern auch eine Neugestaltung der Arbeitsprozesse und eine Entwicklung der Organisationskultur hin zu mehr Offenheit und Innovationsbereitschaft. Darüber hinaus stellt sie neue Anforderungen an die Kompetenzen der Mitarbeitenden.
Generative KI erfordert neue Kompetenzprofile
Für den effektiven Umgang mit generativer KI sind sowohl technische als auch kritisch-analytische Kompetenzen unabdingbar. Dazu zählen einerseits das Verständnis für die Grundlagen und Funktionsweisen von KI-Systemen sowie andererseits Fähigkeiten im kritischen Denken, um die von der KI generierten Inhalte hinsichtlich ihrer Zuverlässigkeit und Relevanz zu bewerten. Darüber hinaus sind ethische Kompetenzen wichtig, um die Auswirkungen des Einsatzes generativer KI auf Gesellschaft und Individuum abzuschätzen. Nicht zuletzt spielen auch Kreativität und Problemlösungsfähigkeiten eine Rolle, um die Potenziale der KI innovativ zu nutzen und ihre Grenzen zu erkennen.
Generative KI in der Bildung nutzen
Die Bildungswelt steht vor umwälzenden Veränderungen. Die generative KI bietet Chancen für ein personalisiertes, effektives und inklusives Lernen. Um diese zu nutzen, müssen wir jedoch bereit sein, unsere Bildungssysteme grundlegend zu überdenken und anzupassen. Der Schlüssel dazu liegt in einem verantwortungsvollen Umgang mit der Technologie, der Entwicklung von Kompetenzen, die uns von KI unterscheiden, und der Schaffung flexibler KI-basierter Lernumgebungen, die auf die Bedürfnisse jedes Einzelnen zugeschnitten sind.
Kompetenzen beurteilen im Zeitalter der generativen KI
In der aktuellen Diskussion um den Einsatz generativer KI-Modelle wie ChatGPT im Bildungsbereich, entsteht oft die Forderung nach vermehrten mündlichen Prüfungen. Diese sollen gewährleisten, dass Lernende sich selbst eingehend mit dem Thema auseinandergesetzt haben. Dieser Ansatz vernachlässigt jedoch die Möglichkeit, die Zusammenarbeit mit KI zu einem integralen Bestandteil der Bildung zu machen und somit neue, komplementäre Kompetenzen zu fördern. Ein doppelspuriges Assessmentsystem bietet hier einen fortschrittlichen Gegenvorschlag: Spur 1 zur Sicherung grundlegender Kenntnisse und Fähigkeiten kombiniert mit einer neuen Spur (Spur 2), die den Umgang mit generativer KI bewertet, etwa durch das Lösen komplexer Probleme, kreatives Gestalten oder analytisches Auswerten von Daten mittels KI.
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Als „General-Purpose-Technologie“ steht generative Künstliche Intelligenz an der Schwelle, die Arbeitswelt ähnlich revolutionär zu verändern wie einst die Dampfmaschine oder das Internet. Wichtig ist daher ein zukunftsorientierter Dialog zwischen Wirtschaft, Bildung und Politik, um den Wandel gestalten und allen Gesellschaftsschichten Teilhabe ermöglichen zu können.
Das Buch „Generative Künstliche Intelligenz“ ist ein Handbuch für all jene, die sich nicht nur mit den Möglichkeiten und Herausforderungen der generativen KI auseinandersetzen, sondern auch aktiv an ihrer nutzbringenden Gestaltung und verantwortungsvollen Umsetzung mitwirken wollen.