Die digitale Transformation schreitet schneller voran, als sich das so mancher vorstellen kann. Google hatte 2001 einen Marktanteil von 1 % mit seiner Suchmaschine, 2004 im Jahr des Börsenganges waren es 50 %. Der Platzhirsch Yahoo war praktisch vom Markt gefegt worden. Vor dem Hintergrund dieser neuen Wettbewerbsdynamik, bei der auch klassische Industriezweige mit IT verschmelzen, wird ein neuer Führungsansatz entscheidend für den Fortbestand von Unternehmen.
Deutschland hinkt bei der Digitalen Transformation hinterher
Andy von Bechtolsheim, Gründer von SUN Computer und 1. Investor bei Google und damit maßgeblich an dem Aufstieg des Silicon Valleys beteiligt, beziffert den Wert für die verpassten Chancen in Deutschland bei dem Aufbau von Unternehmen der Digitalökonomie im Vergleich zu den USA mit 1 Billion Euro Markkapitalisierung – was annähernd einer kompletten Erneuerung des DAX entspricht. Es gibt Teilerfolge, auch was die Finanzierung von Startups betrifft, allerdings befindet sich Deutschland bei der Digitalisierung selbst im europäischen Vergleich nur im Mittelfeld und fällt aktuell sogar noch weiter zurück.
Ein neuer Führungsansatz entscheidet über den Fortbestand von Unternehmen
Wie aber soll man Digitalisierung umsetzen? Oftmals fehlt Wissen und entsprechendes Personal, um Potentiale und Risiken zu erkennen – selbst bei bisher sehr erfolgreichen Unternehmen. Digitalisierung heißt nicht, ein neues IT-System oder eine neue Web-Seite zum Kunden zu installieren und dann geht es mehr oder weniger weiter wie bisher. Digitale Transformation bedeutet einen grundsätzlichen Wandel, bei dem bewährte Führungsprinzipien und eingetretene Trampelfade verlassen werden müssen. Um Orientierung in der komplexen Welt von digitalen Geschäftsmodellen zu geben, hat der Herausgeber und Autor an der Hochschule Landshut ein Transformationsmodell entwickelt, dass diesen neuen Führungsansatz mit einzelnen, nachvollziehbaren Elementen in einen ganzheitlichen Wirkungszusammenhang stellt.
Digitales Mindset und Iteration als zentrale Treiber der Transformation
Der Ausgangspunkt für ein digitales Mindset ist das Denken in kreativen Lösungen für die Kunden und diese in eine Verbindung mit den neuesten verfügbaren Technologien zu setzen. Dazu gehört es auch, ganz neue Kundenbedürfnisse zu generieren, so wie es Steve Jobs mit dem iPhone gelungen ist.
Warum aber ist das richtige Mindset so entscheidend? Die Analogie zu dem Betriebssystem eines technischen Gerätes gibt Hinweise dazu. Was im Betriebssystem nicht installiert ist, kann auch nicht ausgeführt werden. So verhält es sich auch mit dem Mindset, der Haltung zur Digitalisierung. Was nicht gedacht wird oder nicht gedacht werden darf, wird auch nicht passieren. Offenheit und Transparenz sind also grundsätzliche Voraussetzungen für ein Unternehmen in der digitalisierten Welt. Zusammen mit den Technologien und Daten als technische Grundlage sind damit 3 der 4 digitalen Befähiger definiert. Darüber hinaus gilt es, die digitalen Fähigkeiten zu entwickeln, um in die konkrete Umsetzung zu kommen. Dies geschieht in einer iterativen Vorgehensweise des Experimentierens und Lernens.
So gelangt man schrittweise vom Warum zum Was und Wie und damit zur Erfüllung der Digitalen Vision mit ihren detaillierten Zielbildern.
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Da Lernen und Begreifen am besten anhand von konkreten Anwendungen gelingen, werden im Buch „Umsetzung der digitalen Transformation“ 88 Fallbeispiele aus unterschiedlichen Technologiebereichen und Branchen aufgezeigt – ebenso wie auch der Zusammenhang zwischen Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Das Buch hilft, die Dimension der digitalen Transformation zu verstehen und nachzuvollziehen und somit für sich konkrete Ableitungen für den eigenen Change-Prozess zu treffen.