Kommunikation ist mehr als Sender und Empfänger, Kommunikation ist auch mehr als Miteinander-Reden, Kommunikation ist für Führungskräfte eine Profession, die durchaus erwartet werden darf und die unter Umständen als Kompetenz ausgebaut werden muss. Denn wer will Führungsstärke zeigen, wenn er nicht imstande ist, den richtigen Ton zu treffen. Das wiederum kommt nicht durch die Stimmlage zustande und zum Ausdruck. Kommunikation, will sie teamorientiert, umsetzungsbewusst und zielgeführt sein, braucht Klarheit, Offenheit, Zuhören und Mitsprache, solange Mitarbeiter mitgestalten sollen. Mal muss der Fokus auf die Sachlichkeit gerichtet sein, mal bewusst die Emotionalisierung zum Ausdruck kommen. Bestenfalls trifft Führung dann den richtigen Ton. Kommunikation ist als Werkzeug die Grundlage und die Fortsetzung der Agilität zugleich.
Kommunikation als Teil des Paradigmenwechsels
New Work ist nicht einfach, alles anders zu machen oder einfach mehr mobil arbeiten. Die neue Arbeitswelt bringt einen Paradigmenwechsel (s. Abbildung). Dass das Kooperative zählt, statt Asymmetrie mit aller Kraft aufrechtzuhalten, das ist längst überwunden, zumindest in den meisten Unternehmungen wie Organisationen. Aber der Umbruch in der Führung geht weiter. Kommunikation muss neu organisiert werden, Selbständigkeit gefördert, Sicherheit vermittelt und Bewegung erzeugt werden. Insbesondere die Bewegung im Team erfordert ein Umdenken, nicht mehr das Delegieren von Aufgaben steht für Führungskräfte im Vordergrund, sondern das gemeinsame Gestalten. Verantwortung und Verantwortungsbewusstsein ist dabei kein Dekret, beides wird erst zum tragenden Moment, wenn Inhalte, Erwartungen, Anforderungen, Möglichkeiten, Mitwirken, Teilhabe und Gemeinschaftlichkeit vermittelt werden. Führungskräfte müssen dafür nicht in die Trickkiste greifen. Es gilt auch hier, dass Offenheit, Transparenz und Machen die wirkenden Momente sind, die Führung in New Work ausmachen.
Das Agieren als Zielrichtung und die Agilität als Führungsansatz brauchen Kommunikation, damit das Ganze nicht zu Aktionismus verkümmert, werden Vereinbarungen getroffen. Sie klären und geben vor. Kommunikation ist hier das Instrument, das sicherstellt, dass alle dieselbe Sprache sprechen. Die Kunst besteht darin, die Gratwanderung zwischen Fakten und Emotionalität zu schaffen. Kommunikation funktioniert nicht nach Schablone, auch wenn manche Handreichung dies zu vermitteln sucht. Das Miteinander entsteht nicht allein auf der Grundlage von Sachlichkeit, ein Team wird immer mit einem Teamgefühl in Verbindung gebracht und das müssen Führungskräfte transportieren können. Sie müssen jedoch auch bei den Emotionen darauf achten, dass diese sich nicht unkontrolliert ausbreiten. Der Dialog ist das geeignete Werkzeug.
Kurz: Wer versteht, was sie/er wofür mit welchem Mehrwert macht, wird eher die Bereitschaft entwickeln, mitzugestalten, und das Verstehen kann durch Kommunikation gefördert werden.
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