Ein Auf und Ab der Gefühle:
Viele Unternehmer und Manager kommen sich gerade vor, als hätte sie jemand in eine Achterbahn gesetzt. Ganz vorne in den ersten Wagen und ohne jegliche Information, wie lange die Fahrt dauert. Als wäre man schon nicht genug damit beschäftigt sich selber festzuhalten, sitzt dahinter noch eine ganze Schar an Mitarbeitern. Und die beobachten einen genau, erwarten Sicherheit und Führung und sind gleichzeitig von den eigenen Gefühlen überwältigt. Was nun?
Erst stabilisieren, dann Klarheit gewinnen
Um in einen stabilen Krisenmodus zu gelangen muss das „Not-Wendige“ getan werden: Prozesse herunterfahren, Ausgaben kappen, Betrieb in diesem Modus fortführen. Solange das Krisenende nicht absehbar ist, folgt meist ein „Fahren auf Sicht“ ohne zuverlässige Fakten und Pläne. Essentiell ist in dieser Phase Innehalten und Nachdenken über die Zukunft, denn wie nach den meisten schweren Krisen wird es nicht mehr sein wie zuvor. Diese Zeit muss genutzt werden, um die eigene Situation realistisch zu reflektieren: Was sind unsere Stärken und Schwächen, welche Veränderungen sind nötig, welche zukünftigen Chancen gibt es, und welche Risiken bergen sie in sich?
Spieglein, Spieglein …
Dieses Reflektieren darf nicht nur Sache der obersten Manager im stillen Kämmerlein sein. Jeder, der in einem Unternehmen Verantwortung trägt, sollte in die Diskussion eingebunden sein. Doch hier wird es nochmal kritisch: Die Bewertung wirft starke Emotionen auf. Kaum jemand lässt sich gern ungeschönt den Spiegel vorhalten. Das erfordert Mut, Ehrlichkeit und festen Willen. Wie in der Achterbahn wechseln sich dabei meist die Grundemotionen Angst, Trauer, Wut oder Freude ab. Im Krisenalltag überwiegt aber häufig die Angst vor Veränderungen und lähmt die Bewegung nach vorne. Die ist aber entscheidend, um nicht im Krisenmodus steckenzubleiben. Angst ist ein zentrales Motiv für Widerstände und blockiert in Krisen oft den Weg in die Zukunft.
Negative Gefühle verhindern den Aufbruch
Wie kommen wir jetzt vorwärts? Die aus der Chancen- und Risikoanalyse geborenen Szenarien müssen bewertet und zu Handlungsoptionen ausgearbeitet werden. Das erzeugt oft wieder Emotionen wie Wut und Trauer, wenn wir durch die Veränderungen Liebgewonnenes hergeben müssen oder feststellen, dass der Wettbewerber die gerade gefundene zündende Idee bereits umgesetzt hat.
In der Reflexionsphase ist daher oft „Trauerarbeit“ nötig, um gewohnte Dinge (z.B. Prozesse oder Beziehungen) loslassen zu können. Ängste und Wut müssen aufgegriffen werden, damit sie nicht als Widerstände die Oberhand gewinnen. Häufig unterschätzt wird auch das Gefühl der Scham, die oft verbunden ist mit Überforderung, Schwäche oder gar Scheitern. Diese negativen Grundemotionen kosten Energie und führen zum Eindruck der Hilf- bzw. Machtlosigkeit. Bleibt man hier stecken, ist ein positiver Weg aus der Krise unwahrscheinlich.
Widerstände gegen Veränderungen überwinden heißt handlungsfähig werden
Hier liegt jedoch gleichzeitig der Schlüssel: Bekommt man die negativen Gefühle in den Griff, indem man sich ihnen stellt und sie gemeinsam bearbeitet – z.B. durch sachliche Abwägung der Chancen, Definition von Maßnahmen und Verteilung der anstehenden Aufgaben – werden alle Beteiligten wieder handlungsfähig. Gezieltes Vermeiden von Schamsituationen, Bewältigung der Trauer und mutiges Anpacken des Neuen lassen die letzten großen Widerstände dahinschmelzen. Jetzt fließt die bislang gebundene Energie in die Umsetzung der neu gefundenen Handlungsoptionen. Wieder das gute Gefühl zu haben, Herr*in der Lage zu sein, lässt neue Zuversicht, Freude und Mut entstehen.
Wie in der Achterbahn hilft der freie Blick, die Fahrt im Vertrauen auf sich und „die da vorne“ mutig durchzustehen. Vielleicht kommen im Wissen um die eigenen Fähigkeiten und im Überwinden der eigenen Angst sogar Stolz und Freude darauf auf, auch in der Krise fest zusammenzustehen und keine Chance auszulassen. Dies kann einen Neustart nach der Krise und einen dauerhaft positiven Changeprozess ermöglichen.
Bereit für Veränderungen
Was die meisten im Geschäftsleben als hohe Belastung empfinden, lässt Günther Schöffner zur Höchstform auflaufen: Im Wandel handlungsfähig zu bleiben und das Beste zu erreichen. Dies ist sein Leitfaden in der Beratung und Begleitung von Unternehmen, die Veränderungen aus eigener Kraft nicht hinreichend bewältigen können. Indem er Unternehmen und Führungskräfte mit praxisorientiertem Wissen zurück zur eigenen Handlungsfähigkeit bringt, wird eine nachhaltige Entwicklung von Menschen und Organisationen möglich. Einen besonderen Fokus legt Günther Schöffner dabei auf eine veränderungsorientierte Unternehmenskultur.
Sein Buch „Changeprozesse positiv gestalten“ packt mit vielen Lösungsmöglichkeiten dort an, wo andere aufgeben.